Glossar

Die Silbervögel von Anzhada

(Vorsicht, Spoiler!)

Lebende Personen

Samine sád Sirinási – Samine von Südstein (çariman.). Eine junge Frau aus der Stadt Dhéash am großen Krishgan-See, die es sich in den Kopf gesetzt hat, an der Hochschule zu studieren, die gemeinhin nur Männer aufnimmt.

Nimal Osholér – Als Meister Blumenschrift (çariman.) Gelehrter und Lehrer an der Hochschule von Duńgol und dort Mitglied des obersten Schulrates, zuständig für Schrifttum und Bibliothekswesen. Er forscht seit einigen Jahren mit ein paar Kollegen nach verloren gegangenen Schriften von Nursúl dem Weisen über die verlorene Stadt Anzhada. Sein eigentlicher Name ist Ondo Zharzhán.

Baba – Eine junge Frau vom Waldvolk der Faúlagrashi am Fluss Naishal. Sie hat ihre Eltern verloren und wurde zum Volk der Gamnadushi verschleppt. Ihr tatsächlicher Name ist wohl Babaçísha (in der Sprache der Faúlagrashi mit Anleihen aus dem Séolimani bedeutet das ,Tochter der Flussgöttin’), vielleicht aber auch Shilipaba (,Affenadler’).

Erdash Linong – Sohn von Dashman Linong dem Jüngeren und damit Cousin zweiten Grades von Samine. Er hat in Dhéash das Fischerhandwerk seines Vaters gelernt, übt es aber nicht gern aus und hält sich mit zwielichtigen Geschäften über Wasser.

Weitere Personen in der Reihenfolge des Erscheinens:

Henerno ,Enno’ sád Sirinási – Erfolgreicher Kaufmann (Glas- und Salzhandel) in Dhéash. Vater von Samine.

Sinthe sád Sirinási – Mutter von Samine, geborene Linong. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen und ist gläubige Anhängerin von Zylá.

Felmenbar Linong – Großvater von Samine. War früher auf abenteuerlichen Reisen im Wald, wobei nicht ganz klar ist, wieviele von seinen Geschichten er wirklich selbst erlebt hat.

Foro Dulaín von Dhéash – Graf der Stadt Dhéash und Herr über die Provinz Léin im Reich Krishgan.

Dawain Kalashtin – König von Krishgan in der Hauptstadt Roshnéhet.

Barúl der Jüngere – Als Oberster Wuradazhá Leiter der Hochschule von Duńgol und Vorsitzender des obersten Schulrates.

Undalál Grand – Hauptmann der gräflichen Wache von Dhéash. Vermutlich auch direkt in Diensten von König Kalashtin.

Sebolad – Einfacher Handwerkerlehrling in Dhéash, der von Henerno sád Sirinási angeworben wird.

Kurto – Bürgermeister der Stadt Eléda im Wald von Ilgríta, in der vor allem Eisen gefördert und verarbeitet wird.

Nash Frohgemut – Früherer Erzgräber in Dhadshófon, der zu einem Räuberhauptmann wurde.

Robald – Erzbeschauer und Schulze im Dorf Dhadshófon, einer früheren Eisenbreche, nunmehr vor allem ein Schmugglernest.

Lument – Eigentlich Luimaniçiu Ilganudu, Sohn der Shiladisaliu Ilganudu, vom Waldvolk der Zhinograshi. Er verließ als junger Mann den Wald und arbeitete jahrelang in den Eisenbrechen von Eléda und Dhadshófon.

Shanamoshiti – Weise Frau im Waldvolk der Gamnadushi.

Teshi – Tochter der Dorfältesten in der Hauptsiedlung des Waldvolks der Zhinograshi. Eine der wenigen, die auf der Naishal bis jenseits des großen Wasserfalls im Osten gereist ist.

Tirmani – Eine alte Frau vom Waldvolk der Wjaşonáli, dem „Träumenden Volk“, die alte überlieferte Lieder kennt.

Asmani – Sohn der Tirmani vom Waldvolk der Wjaşonáli.

Mukro Dúl – Jäger und Expeditionsleiter der aus dem südlichen Reich Ashád stammenden Gruppe um Edjiásu ,Jiasu’ Shimíniço.

Edjiásu ,Jiasu’ Shimíniço – Gelehrter und Mystiker aus dem südlichen Reich Ashád. Er ist Mitbegründer eines neuen esamistischen Ordens namens Nosmáshi und, wie Nimal Osholér, mit Forschungen rund um die Geheimnisse der verlorenen Stadt Anzhada befasst.

Gemrhe Négrachél – Gelehrte aus Ashád, Ärztin und Übersetzerin in der Expedition von Edjiásu ,Jiasu’ Shimíniço.

Hennar – Hauptmann im bewaffneten Begleitschutz der Expedition von Edjiásu ,Jiasu’ Shimíniço.

Nimal Urtheo – ,Meister Bergesstille’ (séoliman.). Gelehrter und Lehrer an der Hochschule von Duńgol. Gemeinsam mit Nimal Osholér sucht er nach verloren gegangenen Schriften von Nursúl dem Weisen über die verlorene Stadt Anzhada.


Historische Personen

Zylá – Prophet und Begründer der älteren der beiden vorherrschenden Glaubensrichtungen, die geheimhin Zylaismus genannt wird und seit etwa 1700 Jahren besteht. Der Zylaismus ist eine duotheistische Religion, in der vor allem der ,Weltbeseeler’ Méashadá in Gebeten angerufen wird. In Krishgan praktiziert nur noch eine kleine Minderheit diesen Glauben, es gibt lokale Tempel, aber keine übergeordnete Institution. Gebete, Segensworte und dergleichen werden im Zylaismus in Séolimani gesprochen, ohne dass die Gläubigen diese Sprache zumeist verstehen.

Esam – Prophet und Begründer der in den Ostlanden vorherrschenden Glaubensrichtung Sáshi (abgeleitet aus séoliman. für ,Mond-Sonne’), die auch als Esamismus bezeichnet wird. Er starb zu Beginn des Dritten Zeitalters, etwa 750 Jahre vor der Romanhandlung. Sáshi ist eine Religion ohne eindeutige Gottvorstellung, die vor allem auf Erkenntnis orientiert ist. Es gibt verschiedene Ausrichtungen, wobei die am weitesten verbreitete in der Warasangír von Krishgan eine führende Institution hat.

Néhet der Weise – Legendärer erster König der Reiches Krishgan nach dessen Neugründung im Dritten Zeitalter nach Zählung Nursúls des Weisen (etwa 600 Jahre vor der Handlung des Romans). Er galt zu seiner Zeit als einer der größten Gelehrten. Ihm zu Ehren wurde die Hauptstadt später in Roshnéhet umbenannt (çariman., ‚Néhetshafen‘).

Nursúl der Weise – Nursúl ‛hi Çázhadh (çariman.). Berühmter Gelehrter der jüngeren Vergangenheit, langjähriger Oberster Wuradazhá der Hochschule von Duńgol. Obwohl zur Zeit der Romanhandlung seit mehr als 80 Jahren verstorben, prägt seine Lehre nach wie vor die Wissenskunde insbesondere an der Hochschule.

Dhámiz – Zylaistischer Prediger und Mystiker, der zu Beginn des Dritten Zeitalters in weit entfernten südlichen Ländern lebte (etwa 700 Jahre vor der Romanhandlung).

Noda Mánïel – Jünger von Esam, der wesentliche Teile der Lehre einige Zeit nach Esams Tod verschriftlichte.

Xhanáme Talaiön – séoliman. ,Herr des schwarzen Rauches‘; ein klassischer Dichter aus einer älteren Zeit in Fidnam.


Orts- und Sachbegriffe

Anzhada – auch Anzha, Añad, Anjuad. Eine legendäre, verlassene Stadt im Dailamtán-Gebirge südlich von Krishgan

Arashi – Waldvolk am Fluss Naishal.

Ashád – Großes Reich im Süden der Ostlande.

Çariman – Sammelbegriff für die meisten Länder, die im Zweiten Zeitalter von Westen her besiedelt wurden. Die allgemein dort verbreitete Sprache wird als çarimanisch bezeichnet. Nicht ganz, aber weitgehend deckungsgleich mit den Ostlanden.

Ciureshá – Ein Nadelbaum, dessen Rinde zu Heilzwecken verwendet wird.

Dailamtán – Großes Gebirge, das im Süden der Ostlande das Reich Ashád vom Rest des Gebietes trennt. Im westlichen Dailamtán liegt in großer Höhe die sagenhafte Stadt Anzhada.

Dhadshófon – Dorf im südwestlichen Krishgan im Wald von Ilgríta, früher eine produktive Eisenbreche. Nach Versiegen der Vorkommen nun vor allem ein Stützpunkt für den Schmuggel mit dem südlich gelegenen Reich Fidnam. Der Name ist séolimanischer Herkunft (Eisen = ,şufu’), aber sprachlich verstümmelt.

Dáthet – Ein Laubbaum, dessen Früchte als Delikatesse gelten.

Dhéash – Stadt in Krishgan am Ufer des Krishgan-Sees. Bedeutende Handelsstadt (zumeist als ,Zweite Stadt im Reiche’ angesehen) und Hauptstadt der Provinz Léin.

Dhoílja – Eine verlassene Stadt in den nordwestlichen Ausläufern des Dailamtán. Einst ein Außenposten und Handelsplatz der verlorenen Stadt Anzhada für den Handel mit Krishgan.

Dshishoáuc – ,Blauer Fluss’ (in séoliman.), Zufluss der Naishal, der aus dem nördlichen Fidnam kommt und historisch eine Hauptverkehrsverbindung für den Handel (nunmehr den Schmuggel) zwischen Fidnam und Krishgan war.

Duńgol – Stadt und gleichnamige Hochschule in der Provinz Nagilashal im nordöstlichen Krishgan. Die Stadt liegt in einem Hochtal des Adińgam-Gebirges, das sich nördlich des Krishgan-Sees erhebt, und ist schwer erreichbar. Nach dem Untergang der Stadt Anzhada (etwa 700 Jahre vor der Romanhandlung) haben überlebende Gelehrte von dort hier eine neue Hochschule aufgebaut.

Eléda – Stadt am Fluss Sheríd in der Provinz Ilgríta. Eléda ist fast ausschließlich eine Eisenbreche, in der Eisen gefördert und verarbeitet wird, und als solche von großer wirtschaftlicher Bedeutung in Krishgan.

Faúlagrashi – Waldvolk am Fluss Naishal.

Fidnam – Königreich im Südwesten jenseits des großen Waldes von Krishgan. Von Fidnam aus wurde vor mehr als tausend Jahren das Gebiet der Ostlande kolonisiert, die so entstandenen neuen Reiche machten sich aber bald unabhängig und sind nun auch als Çariman bekannt. Fidnam ist weiterhin geprägt von den alten Traditionen (Séolimani als Sprache, Zylaismus als Religion).

Gamnadushi – Waldvolk am Fluss Naishal, das in Konkurrenz zu den dominanten Zhinograshi steht.

Guroguono – Fluss im Süden Krishgans, der im Dailamtán entspringt und in die Naishal mündet. Der Name Guroguono wird von den Einheimischen verwendet, während der Fluss in früheren Zeiten von den Bewohnern Anzhadas als Goún bezeichnet wurde. Eine andere Schreibweise ist Gorún (auf Karten von Nursúl dem Weisen bzw. in Ashád). Entlang des Guroguono verlief einst die Hauptroute von Anzhada nach Krishgan. Sein Tal ist von einer eigentümlichen Flora und Fauna geprägt.

‛Hadhoán – Hafenstadt am Nordufer des Krishgan-Sees. Von dort aus führt die Straße entlang des Adinídh-Flusses in die Berge nach Duńgol.

Iandhokrídh – Bedeutende Stadt in Krishgan am Nordufer des Krishgan-Sees, ungefähr auf halbem Weg zwischen Roshnéhet und Duńgol gelegen.

Ilgé – Kleine Stadt im südlichen Krishgan am Ufer des Krishgan-Sees, gleichwohl Hauptstadt der Provinz Ilgnási (çariman., ‚Südwald‘), die den gesamten Wald südlich des Sees umfasst.

Ilgríta, Wald von – Die Provinz Ilgríta (çariman., ‚Westwald‘) von Krishgan umfasst den Wald westlich der Flüsse Léin, Sheríd und Dshishoáuc (die historische Straße nach Fidnam bildet die Grenze zur Provinz Ilgnási). Der nördliche Bereich dieses Waldes im Einzugsgebiet der Sheríd wird auch Kialku genannt.

Imká – Hauptstadt des Reiches Fidnam und bevölkerungsreichste Stadt Çarimans.

Imnidiashi – Waldvolk am Fluss Naishal im Mündungsbereich des Dshishoáuc.

Kialku, Wald von – Teilgebiet der Provinz Ilgríta von Krishgan im Einzugsgebiet der Sheríd. Hier befindet sich auch die Stadt Eléda.

Kirishon – Ein floßartiges, einfach zu bauendes Segelboot.

Krishgan – Königreich im zentralen Çariman rund um den Krishgan-See. Das Reich ist geprägt von den riesigen Waldgebieten, die es nahezu lückenlos umschließen. Die Besiedlung ist vor allem auf die Seeufer konzentriert, vor allem auf die große Lichtung rund um die Hauptstadt Roshnéhet am Westufer des Sees.

Krishún – Zentraler Strom im Reich Fidnam, der in südwestliche Richtung abfließt und daher für die Ostlande keine Rolle spielt.

Léin – Größter Zufluss des Krishgan-Sees. Die gleichnamige Provinz ist bevölkerungsreich und umschließt die Königsprovinz der Hauptstadt, sie wird vom Grafen von Dhéash regiert.

Liban-Eiche – Eine besondere Eichenart, deren Blätter sich im Spätherbst dunkelrot färben, aber erst nach der Kälteperiode abgeworfen werden.

Naishal – Größter Strom der Ostlande. Die Naishal entspringt in den westlichen Ausläufern des großen Waldes von Krishgan und fließt dann zwischen Krishgan-See im Norden und Dailamtán-Gebirge im Süden nach Osten, wo sie über große Katarakte fällt und in ein ausgedehntes Sumpfgebiet übergeht.

Nosmáshi – Ein neu gegründeter esamistischer Orden von teils mystisch, teil wissenschaftlich orientierten Priestern, die eine religiös fundierte Rennaissance der Wissenskunde anstreben.

Numgás – Provinz im Reich Ashád am Südrand des Dailamtán-Gebirges, in der besonders hochwertiger Tee angebaut wird.

Ostlande – Ähnlich wie Çariman bezeichnen die Ostlande allgemein das Gebiet zwischen der östlichen Küste und Fidnam. Dazu gehören Krishgan, Ashád und einige andere Reiche.

Roshnéhet – Hauptstadt des Königreichs Krishgan, am Westufer des Krishgan-Sees gelegen.

Sheríd – Zufluss der Leín, die in den Krishgan-See mündet. Der Wald rund um die Sheríd wird auch Kialku genannt. An der Sheríd liegen die Eisenstadt Eléda und das Schmugglerdorf Dhadshófon.

Siláid – Kleiner Fluss im Südbereich der großen Lichtung am Krishgan-See, gehört zur Provinz Léin.

Skad Dún – Name (unbekannter Herkunft) eines Gebirgszugs am Oberlauf des Guroguono.

Tophá – Eine gefährliche pandemische Seuche, deren Ausbruch etwa 600 Jahre vor der Romanhandlung mutmaßlich zum Untergang der Stadt Anzhada beigetragen hat.

Trollstein – Stadt im nordwestlichen Krishgan, eigentlich Síriselardhon (çariman.).

Warasangír – Älteste religiöse Institution des von Esam gepredigten Sáshi-Glaubens. Sie hat ihren Sitz in der Stadt Ilgráwa im Nordosten des Reiches Krishgan. Von dort aus nimmt sie durch Auslegungen der Schriften und Glaubensedikte Einfluss auf die Religionsausübung in weiten Teilen der Ostlande.

Wildfurt – Stadt im nördlichen Krishgan an der Grenze zu den Waldprovinzen am Nordufer des Sees. Eigentlich Shastán (çariman.).

Wjaşonáli – Waldvolk am Fluss Naishal kurz vor dem großen Wasserfall, damit das östlichste der ,klassischen’ Waldvölker, aber fast ohne Kontakt zu den weiter östlich lebenden U’ishi.

(Oberster) Wuradazhá – Der Leiter der Hochschule von Duńgol. Das Wort ist eine kaum noch erkennbare Ableitung aus dem Séolimani.

Xhéawaïsh – Waldvolk am Fluss Naishal.

Zhinograshi – Das bedeutendste und zahlenmäßig stärkste der ,klassischen’ Waldvölker am Fluss Naishal.

Zhuwudçasál – ,Eisenwasser’ (çariman.), Zufluss der Naishal, der nahe bei Dhadshófon entspringt.

Zhuwudmatál – ,Eisensumpf’ (çariman.), anderer Name für Dhadshófon.